[Eugène Ionesco] Die kahle Sängerin

Als erstes Stück des absurden Theaters zeigt "Die kahle Sängerin" eine völlig sinnlose Welt, in der der Menschen völlig mechanisiert, emotionslos und irrational sind. Eine Handlung im konkreten Sinn gibt es also nicht. Das Stück besteht aus einem Treffen von zwei Ehepaaren und dem sich entwickelndem Gespräch. Es lebt vom Nonsense: Ehepartner merken erst bei Fremden, dass sie sich von irgendwo kennen, ein Feuerwehrmann kennt die Termine der nächsten Brände und bis zum Schluss wartet der Zuschauer vergeblich auf das Auftreten der kahlen Sängerin.

Ich fand das Stück sehr lustig, weil man sich selbst in der dargestellten Sinnlosigkeit immer wiedererkennt. Das Gleichgewicht zwischen Sinnandeutung und Sinnlosigkeit ist so gut gehalten, dass man auch in den völlig absurden Stellen immer wieder einen Sinn sucht. Und außerdem sind echt lustige kleine Geschichten und Dialoge dabei!